Schützenfestmontag 2017

Claudius Blume/ Juli 5, 2017/ 2017

Wie mit einer kleinen Meldung im Oerlinghauser Anzeiger angekündigt, machten wir aufgrund unseres 50jährigen Jubiläums am Schützenfestmontag ausnahmsweise mal Urlaub. Allerdings wurde aus diesem Urlaub dann doch ein kleiner Rückblick auf Auftritte der Vergangenheit. Ein Highlight war auch der anschließende Auftritt der Vümften, die sich einfach mal als Bergwacht verkleidet hatte!

Aus der Lippe aktuell vom 5. Juli 2017:

Von der „Lame Duck“ bis zum Raketenstart

Juxgruppen lieferten amüsante Beiträge am Schützenfestmontag – Abschluss beim MSKKasting

Eine lah­mende En­te, ein Ra­ke­ten­start am Amts­gar­ten, ein ver­hin­der­ter GAB (Größter an­zu­neh­mender Bier­man­gel), eine dop­pelte Töns­berg­wacht, ein Kö­nig als Dis­co­ku­gel und vie­les an­dere mehr – recht kurz­wei­lig und amüsant ver­lief der Schüt­zen­fest­mon­tag mit den Auf­trit­ten der ver­schie­de­nen Jux­grup­pen. Am An­fang be­durfte es al­ler­dings ei­ner klei­nen Start­hil­fe. Durch plötz­li­chen Druck­ab­fall an der Tank­stelle und da­mit ver­bun­de­nem Treib­stoff­man­gel, sah man viele früh auf­ge­stan­dene Schüt­zen mit Ka­nis­tern (Bier­fla­schen) vor der (Apo-) The­ke. „Wohl dem, der einen Tank­wa­gen zur Ver­fü­gung hat“, frohlockte die Gruppe der The­ken­tau­cher, die mit der mo­bi­len Theke (ei­ner umgebau­ten En­te) auf­ge­fah­ren, oder bes­ser ge­sagt auf­ge­scho­ben wa­ren. Der Mo­tor des franzö­si­schen Kult­ge­fährts streik­te, aber die fest in­stal­lierte Theke ließ sich al­ler­dings be­die­nen, so dass es dann auch noch Ge­zapf­tes zu trin­ken gab und der GAB mit Mühe und Not ver­hin­dert wer­den konn­te. Der gu­ten Laune zwi­schen Apo­theke und Amts­gar­ten tat dies al­ler­dings kei­nen Ab­bruch. So­wohl die Mon­tag­mor­gen-Wib­bel­wei­ber als auch Thron­da­men prä­sen­tier­ten sich in wit­zi­gen Out­fits und er­wie­sen sich beim Früh­spek­ta­kel als Stim­mungs­ga­ran­ten.

Am Fuße des Ber­ges (Amts­gar­ten) hatte die Töns­berg­wacht ihre Zelte auf­ge­schla­gen. In ih­rem tra­di­tio­nel­len Out­fit (Knie­bund­ho­se, rote Strümp­fe, grü­nes Hemd und Hals­tuch hat­ten es sich ei­nige der Mit­glie­der die­ser Jux­gruppe im Lie­ge­stuhl be­quem ge­macht. „­Zum 50-jäh­ri­gen Be­ste­hen ma­chen wir mal nix“, ver­kün­dete Wolf­gang Blume den er­war­tungs­voll um­her­ste­hen­den Zu­schau­er­schar. „­Zu­min­dest nix Neu­es“, er­gänzte er kurz dar­auf. Scherz­haft resü­mie­rend, dass früher oh­ne­hin al­les bes­ser ge­we­sen sei, biete man eine kleine Re­vi­val

Show. Ei­nige Höhe­punkte ver­gan­ge­ner Shows ka­men noch ein­mal auf die Bühne und da­bei musste dann auch der bis da­hin noch am­tie­rende Kö­nig Ro­bin sein al­tes Ver­spre­chen bre­chen, nie wie­der als „­Bauchtän­zer(in)“ auf die Bühne zu ge­hen. „­Co­rin­na, es tut mir lei­d“, hallte aus dem Back­sta­ge­be­reich, be­vor die Ka­ra­wane mit dem bauch­freien Kö­nig ü­ber den Amts­gar­ten zog. Zu den wei­te­ren Rück­bli­cken gehör­ten auch die „Le­ben­di­gen Os­car­s“ und „Tun­nel­bau­er“ Horst Stein­küh­ler, der mit ei­ni­gen Berg­wäch­tern ei­ner Bau­grube auf dem Amts­gar­ten ent­stieg und an­sch­ließend zu Er­ken­nen gab, dass er sich ver­bud­delt habe und ei­gent­lich am Schüt­zen­platz raus­kom­men woll­te.

Kein Ju­biläum, aber einen run­den Ge­burts­tag fei­erte in die­sem Jahr „­Die Vümfte“. In Folge der Feier habe man ver­ges­sen, dass der Rat­haus­platz beim dies­jäh­ri­gen Schüt­zen­fest auf­grund von Bau­ar­bei­ten ge­sperrt war. Da­bei seien die Mit­glie­der der Vümften in die Bau­grube ge­stürzt, wo­mit der ge­plante Auf­tritt am Schüt­zen­fest­mon­tag kurz­fris­tig ab­ge­sagt wer­den müs­se, ver­kün­dete Ma­jor Eike Kra­mer. Des­halb würde die Berg­wacht eine wei­tere Dar­bie­tung zum Bes­ten ge­ben. So rollte dann ein Ge­fährt mit Berg­wäch­tern auf den Amts­gar­ten. Al­ler­dings han­delte es sich um „­Du­bli­ka­te“ aus der Schmiede der Vümften. In Berg­wacht-Uni­for­men ver­klei­det. Und die Er­satz-Berg­wäch­ter setz­ten die „Re­vi­val-Show“ der Ju­biläums-Jux­gruppe mit An­spie­lun­gen auf das „Af­fen­thea­ter“, den Queen-Be­such und ei­nem Ra­ke­ten­start fort. Po­li­tisch sei man bei den Berg­wäch­tern ja bes­tens auf­ge­stellt. Horst Stein­küh­ler habe nach dem Wahl­de­ba­kel der „Ro­ten Par­tei“ in den Bun­delän­dern al­ler­beste Aus­sich­ten neuer Kanz­ler­kan­di­dat der SPD zu wer­den und Da­wid Owen könnte The­resa May als Pre­mier-Mi­nis­ter be­er­ben du so­fort die Br­e­xit Ver­hand­lun­gen in Brüs­sel ü­ber­neh­men. Jetzt gelte es die Zu­kunft der Schüt­zen­feste zu si­chern. Des­halb star­tete die „vümfte Berg­wacht“ die be­mannte Welt­raum­ra­kete „Mu­schi V“ in Rich­tung Mars, um Nach­wuchs für grüne Männ­chen zu ho­len.

Fort­ge­setzt wurde der Schüt­zen­spaß während der Schieß­pause bei der MSKK-Show (Mo­bile Schüt­zen Ka­ta­stro­phen Ko­lon­ne) im Fest­zelt. Die be­gab sich mit ih­ren Dar­bie­tun­gen auf Kon­fren­cier­su­che. Un­ter dem Motto „Je­dem Städt­chen seine Cas­ting-Show“ bemühte man sich beim MSKK (in die­sem Fall „­Mon­tags­gruppe sucht kom­pe­tenten Kon­fe­ren­cier“) um Nach­wuchs am Show-Mi­kro. Her­bert Heißen­berg, der ü­ber viele Jahre die MSKK-Show mo­de­rier­te, hatte in der „Ju­gend des Al­ter­s“ den Job quit­tiert. Dazu hatte man ei­gens die hollän­di­sche Mo­de­ra­to­rin Milvi volle Fahrt (Chris­tian Hoch­wald) ver­pflich­tet. Die Jury der MSKKas­ting-Show setzte sich aus On­kel Hans (Klocke), Jorge Gonz-Al­les (Rü­di­ger Zirbs) und Schwes­ter Inge (Vol­ker Ner­lich) zu­sam­men, die nach un­bestätig­ten Do­ping­vor­wür­fen eine Urin­probe des Bür­ger­meis­ters mit­ge­bracht hat­te. Beim „Ab­schme­cken“ durch Dirk Beckers Ehe­gat­tin Pe­tra ent­puppte sich die Probe nicht völ­lig un­er­war­tet als Mel­m’­scher Kräu­ter­bit­ter.

Zu den Kan­di­da­ten des MSKKas­tings gehör­ten Tony Mars­hall (Bernd Ober­schel­p), , DJ Ötzi (Da­niel Scholl­meyer), Chris­tian Steif­fen (Lutz Gro­ne­meyer), Schä­fer Fredo (Fre­de­ric Dor­neau), Nina Ha­gen Ralf Klocke) und Pe­ter Alex­an­der (Timo Schil­ling) gehör­ten. Ein­ge­bet­tet in das Kas­ting, wel­ches ü­b­ri­gens am Ende kei­nen Sie­ger er­brach­te, wa­ren Wer­be­blö­cke (un­ter an­de­rem mit Zo­nen-Gabi und ih­rer ers­ten Ba­na­ne), ein Sket­ch, eine „Außen­schal­tung“ ins Pis­soir der Sekt­bar oder auch ein mu­si­ka­li­scher Gruß an die Po­li­zei. Quasi als Dank für das Ver­ständ­nis bei den vie­len Schüt­zen­späßen wid­mete man dem Be­zirks­be­am­ten Man­fred Noga einen ei­ge­nen Song („­Schuld war nur der Sher­rif No­ga“). Nicht nur bei die­ser, son­dern auch bei al­len an­de­ren Song-Ein­la­gen ging das Pu­bli­kum im Fest­zelt be­geis­tert mit.

Ne­ben dem Kla­mauk gab es am Mon­tag­mor­gen aber auch noch das Kö­nigs­schießen, den Ab­schied der Ma­jestäten Ro­bin Grote und Co­rinna Höhne so­wie die Pro­kla­ma­tion des neuen Kö­nigs (Mar­tin Krau­se). Mehr zum Schüt­zen­fest, ins­be­son­dere von den bei­den ers­ten Ta­gen (Sams­tag und Sonn­tag), gibt es in un­se­rer Wo­chenen­daus­gabe be­zie­hungs­weise in der On­line-Aus­ga­be.

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