Teambuilding am Tönsberg

Claudius Blume/ November 18, 2022/ 2022

Eine Durchschlageübung, verschiedene Rettungsszenarien sowie wirkungsvolle Sofortmaßnahmen gegen Hydration und Kalorienverlust: Die Tönsbergwacht hat sich jüngst zu einem bedeutenden Teambuilding-Event getroffen, um nach der langen Corona-Pause die etwas eingeschlafene Einsatzfähigkeit bei Berg-, Seenot und Schützenfest auf den neuesten Stand zu bringen.

In Zeiten, in denen Soft-Skills, Business-Culture, globalisierendes Bergwacht-English und Bier-Bratwurst-Balance immer wichtiger werden, hatten Markus Höhne, Head of Further Education der Tönsbergwacht, und Wolfgang Blume, Vice-President of Bergwacht-Operations, das Fünf-Phasen-Modell nach Tuckman für das Teambuilding-Event gewählt.

  1. Forming: Die Einstiegs- und Findungsphase hatte zunächst einmal was mit Aufstieg zu tun. Denn als Headquarter wurde das Restaurant „Tönsblick“ von Ex-Bergwächter Robin Grote gewählt. Und das befindet sich bekanntermaßen ja mitten auf dem Tönsberg – dem Zentralmassiv des Teutoburger Waldes. Dass sie auch während der Lockdowns nichts von ihrer Kondition eingebüßt hatten, stellten einige Bergwächter unter Beweis, indem sie per Pedes via Himmelsleiter den Weg zum „Tönsblick“ zurücklegten. In Vollbesetzung und unter den wachsamen Augen von King of Shooting (Schützenkönig) und Drill-Instructor André Scherlich, bildeten die Bergwächter zunächst eine Quick-Reaction-Force. Erste Aufgabe: Jeder musste sich merken, welch unterschiedliches Bier er geordert hatte – und dies anschließend dem übrigens den ganzen Tag perfekt, aufmerksam und schnell agierenden „Tönsblick“-Serviceteam mitteilen.
  2. Storming: Bei der Auseinandersetzungs- und Streitphase mussten die Teilnehmer erste Konflikte lösen: Beispielsweise, wenn sich jemand ein Getränk genommen hatte, das eigentlich ein anderer Bergwächter geordert hatte. Oder, als bei der vom „Tönsblick“ servierten Brotzeit (die echt lecker war!) drei oder mehrere Mitglieder gleichzeitig das Mett haben wollten.
  3. Norming: Absprachen zu treffen, Organisatorisches zu klären und Kompromisse einzugehen – das stand in der Regelungs- und Übereinkommensphase auf dem Programm. Denn beim Aufstellen zum gemeinsamen Gruppenfoto mussten sich die Bergwächter nicht nur an die richtige Position stellen (Schwierigkeitslevel: mittel), sondern auch noch für einige Sekunden still stehen (Schwierigkeitslevel: hoch) und dabei auch noch die Fresse halten (Schwierigkeitslevel: unmöglich). Dabei gingen die Teilnehmer bis an ihre Belastungsgrenze – eine perfekte warm-up Exercise für den folgenden Step.
  4. Performing: Denn die Arbeits- und Leistungsphase sollte den Bergwächtern ihr volles Einsatzvermögen abfordern. Das Szenario: Rund um den Tönsberg hat sich ein Bierlieferant im Wald verlaufen und soll nun getreu dem Motto „Search and Rescue“ samt wichtiger, energieliefernder Flüssigkeiten geortet, gefunden und geborgen werden. Nach Standardalarmierung durch eine Postkarte, rüstete sich die Tönsbergwacht aus und machte sich auf den Weg. Dabei bildeten die Bergwächter mit der meisten Wood-Experience den Aufklärungstrupp, der vorweg lief und den Weg durch das topographisch anspruchsvolle Gelände bahnte. Und so dauerte es nicht lange, bis das Object of Target am Protection Cottage (Schutzhütte) oberhalb des Water-Kicking-Pools (Wassertretbecken) discovered worden war. Ruckzuck wurde dem Teambuilding-Instructor (Schützenkönig André Scherlich) „Mission accomplished“ gemeldet. Während der kurzen Pause, in denen die Retter wichtiges, und Kräfte zurückgebendes Beer-Fluid zu sich nahmen, ging die Tauchergruppe der Tönsbergwacht zu einer ungeplanten Zwischenübung über: Die Unterwasserspezialisten, die ihren Skills nach in etwa mit den Navy Seals der U.S.-Marine oder den Kampfschwimmern der Bundeswehr zu vergleichen sind, setzten kurzerhand zu einem Rescue-Drill im Water-Kicking-Pool an. Bei Temperaturen so ähnlich wie im Atlantik rund um Grönland, dauerte die Übung allerdings nur wenige Sekunden.
  5. Adjourning: Zurück im Headquarter angekommen, nahmen die Bergwächter die Auflösungsphase wörtlich. Bei Getränken und einem echt leckeren Schnitzel-Büffet fand die Besprechung des Einsatzes statt – der bei einigen wenigen erste Ermüdungserscheinungen hervorgerufen hatte. Das Gesamtfazit fiel aber überaus positiv aus! Nicht nur die Bergwacht-Neulinge Alexander Scherlich und Jannis Kerkhoff hatten in ihrem ersten Einsatz-Szenario mit Bravour geglänzt. Auch Schützenkönig André Scherlich bewies solch ein großes Talent, dass er zum Abschluss des Teambuilding-Events ebenfalls in die Tönsbergwacht aufgenommen wurde.

Damit endete eine hervorragende Fortbildungs-Veranstaltung, bei der alle Rescue-Skills und die Bier-Bratwurst-Balance, bzw. Bier-Schnitzel-Balance, auf ein neues Level gehoben wurde. Ein großes Dankeschön geht an das Team vom „Tönsblick“ für die wirklich tolle Bewirtung und das gute Essen!

Wir sehen uns spätestens beim Schützenfest. Berg heil!

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